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1. Geschichte des Mittelalters - S. 140

1888 - Wiesbaden : Kunze
140 Zweite Periode des Mittelalters. Nonnen aufgeführt, sie enthalten jedoch Gespräche, die unserem heutigen Geschmack nicht mehr entsprechen. 5. Kunigunde, die Gemahlin Heinrichs Ii. (§. 19, 4), war eine fromme Frau, deren ganzes Leben dem Dienste Gottes und der Wohlthätigkeit gewidmet war. Nach dem Tode ihres Gemahls zog sie sich in das Kloster Kaufungen zurück, nahm den Schleier und starb 15 Jahre nach ihrer Einkleidung. Während dieser Zeit übte sie gewissenhaft die übernommenen Pflichten und verfertigte dabei schöne Kirchengewänder und Teppiche, was sie meisterhaft verstand. Vor ihrem Tode gebot sie, man solle ihr keinerlei Schmuck mit ins Grab geben; ihre Nonnenkleidung genüge. Papst Innocenz Iii. versetzte sie 1201 unter die Heiligen. 6. Gisela, die Gemahlin Konrads Ii. (§. 20, 1), war eine Tochter des Herzogs Hermann von Schwaben und Gerbergas, der Tochter des Königs Konrad von Burgund. Sie war eine fromme, kluge, schöne Fürstin und zuerst an den Grasen Bruno von Braun-schweig vermählt. Aus dieser ersten Ehe stammte Gras Ludolf. Darnach heiratete Gisela den Markgrafen Ernst von Östreich und wurde Mutter des unglücklichen Herzogs Ernst von Schwaben. Um sich zum dritten Male zu vermählen, ließ sie sich von Kaiser Konrad entführen. Konrad und Gisela waren nämlich miteinander verwandt, und die Geistlichkeit wollte diese Verbindung nicht einsegnen; allein das feste und entschiedene Auftreten Konrads lähmte den Widerstand der Bischöfe, und diese gaben zuletzt nach. Gisela war eine vortreffliche Frau, welche bei großen geistigen Fähigkeiten das höchste Glück in der Liebe ihrer Angehörigen und in Einern bescheidenen, ruhigen Familienleben fand. Wie Kunigunde liebte sie die weiblichen Arbeiten, und schon am frühen Morgen traf man die Kaiserin in voller Thätigkeit. Dabei war sie sparsam im Haushalte, aber freigebig gegen Arme und Kranke. Das Schicksal schlug ihr mit dem Tode ihres Sohnes Ernst eine tiefe Wunde; doch ertrug sie diesen Verlust mit frommem, gottergebenem Sinne. Ihr Sohn Heinrich Iii. (§. 20, 2) war der Mutter an Größe der Gesinnung und Thatkraft gleich; leider aber starb er zu früh. Er war zuerst mit Kunehilde (§.21, 2) und nach ihrem Tode (1038) mit Agnes von Poitou vermählt, einer sehr gebildeten und entschlossenen Frau, welche zuerst über ihren minderjährigen Sohn Heinrich Iv. die Vormundschaft führte und bei der Verwaltung des Reiches große Kraft und Umsicht an den Tag legte. Als die Bischöfe ihr den Sohn raubten, begab sich Agnes nach Frankreich und nahm den Schleier.

2. Geschichte - S. 7

1913 - Berlin : Oehmigke
Cs liegen nur Andeutungen darüber vor. Daß sie so gewesen sei oder auch nur ähnlich, wie die Wenden sie jetzt noch tragen, ist wohl falsch. Zur nationalen Kleidung gehörten ein kleiner Hut, ein Obergewand, Unterkleider und Schuhe oder Stiefel: barfuß gehen wurde als ein Zeichen der äußersten Armut betrachtet. Die Unterkleider konnten gewaschen werden; der Stoff, ans denen sie bestanden, war also vermutlich Leinwand. Das Oberkleid war wollen. Über Schnitt und Kleidung und die bevorzugten Farben wird nichts gesagt; doch dürfen wir annehmen, daß sich eine Vorliebe für das Bunte darin aussprach. Der kleine Hut und die leinenen Unterkleider: Rock, Weste, Beinkleid, finden sich übrigens noch bis auf diesen Tag bet] den Spreewald-Wenden vor. Nur die Frauentrachten weichen völlig davon ab. Theodor Fontane (Wanderungen durch die Mark Brandenburg). 3. Markgraf Geros blutiges Gastmahl. In der Zeit, da Kaiser Otto am fernen Rhein kämpfte, bedrängten wendifche Völkerschaften im Norden und Osten die westliche Landschaft des Kaisers und strebten besonders im Harz und in Nordthüringen die Fesseln abzuschütteln. Ihnen zog Markgraf Gero entgegen. Mit starker, gewaffneter Hand hatte er die Feinde des Vaterlandes bald gedemütigt und viele Aufstände mit Umsicht und Kraft niedergedrückt. Die Fürsten der Wenden aber waren nach der Demütigung, die ihnen geworden, von Reiche gegen den Markgrafen entbrannt und trachteten danach, ihm meuchlings das Lebeu zu rauben. Viele Versuche verunglückten, denn aus jeder Gefahr rettete Gero durch Mut und Entschlossenheit sein Leben. Alles Schaffen und Wirken zum Wohle der eroberten Länder vermochte nicht, die Herzen der Wendenfürsten ihm zuzuführen und ihren alten Haß in Liebe zu verwandeln. Gero merkte wohl aus dem heuchlerischen Wesen der Fürsten, wie sehr sein Leben in Gefahr schwebte, und er vermied alles, was diese Gefahr erhöhen könnte. Die Fürsten aber drängten sich immer mehr in seine Nähe und wurden ihm von Tag zu Tag gehässiger. Endlich beschloß Gero, all diesem Treiben ein Ende zu machen. Er lud dreißig Wendenfürsten zu einer Ratsversammlung

3. Geschichte des Mittelalters - S. 49

1887 - Leipzig : Teubner
Major domus. 49 erlosch der alte Eroberungsgeist; aber der Geist Mutiger Zwietracht und des Mordes innerhalb des Königsgeschlechtes, den wir bei dem Ahnen Chlodwig gesehen, erwachte aufs neue in erschreckender Weise. Haß und Rachgier zwischen den einzelnen Familien erzeugten eine Reihe blutiger Frevel und der verruchtesten Verbrechen. Besonders wüteten gegeneinander Furien gleich die beiden Königinnen Brunehilde und Fredeguude, von denen die erstere 10 Könige und königliche Prinzen gemordet haben soll. Als sie endlich in die Hände Clotars Ii., des Sohnes der nicht minder schuldvollen Fredeguude, fiel, ließ dieser, so heißt es, sie drei Tage lang foltern, dann auf einem Kamele im ganzen Heer zur Schau herumführen und zuletzt, mit einem Arm und einem Bein an den Schweif eines wilden Pferdes gebunden, zu Tode schleifen. Auch unter den Großen des Reiches wütete zu dieser Zeit Gewalt und Habsucht, Hinterlist und Mord und Meineid. ' ~:x Unter solchen Freveln und den Stürmen des Bruder--^: -kriegs erschlaffte allmählich die Kraft der merowingifchen Könige; sie versanken in Trägheit und Sinnengenuß und überließen, von ihren Unterthanen verachtet, die Regierungsgeschäfte ihrem Major domus, Hausmeter oder Groß-' -4- ' Hofmeister. Diese Hausmeier waren ursprünglich die Verwalter des königlichen Haushaltes und der Krongüter und hatten die Anführung der königlichen Vasallen, welche die Krongüter als Sehen besaßen. Hernach aber wurden sie die Anführer des gesamten Heerbanns und traten in Krieg und Frieden völlig an die Stelle des Königs, während dieser im Innern des Palastes sich trägem Nichtsthun und der Schwelgerei überließ. Nur einmal im Jahre, aus dem großen Märzfelde, der großen Reichsversammlung, erschien^ ' -der König öffentlich vor dem Volke. Er fuhr dann nach- * alter Sitte auf einem mit vier Ochsen bespannten Wagen, die von einem nebenhergehenden Knechte nach Bauernart getrieben wurden, in die Versammlung und saß im Schmuck seines langen blonden Haares auf dem goldenen Thron feiner Väter, während der Major Domus, das Kriegsfchwert ©toll, Erzählungen. Iii. 4

4. Geschichte des Mittelalters - S. 80

1912 - Frankfurt a. M. [u.a.] : Diesterweg
80 Staufer und Kreuzzüge. zosischen mancherlei Lebensformen, die sich in Frankreich früher als bei uns ausgebildet hatten: man kleidete sich sorgfältiger und trug Haar und Bart kurzgestutzt; man sprach gewählter, mit vielen französischen Wörtern, und pflegte eine feinere Geselligkeit. Diese Fortschritte wurden mit der Führung der Waffen von Jugend an geübt. *2. Innerhalb der Ritterschaft gab es verschiedene Abstufungen, für die in viel späterer Zeit die Bezeichnung „Schilde" aufkam. Die erste blasse (den ersten Schild) bildeten die weltlichen und geistlichen Fürsten, von denen manche, wie die Österreicher und Thüringer, an Elanzentfaltung mit dem Kaiser wetteiferten; der Kaiser selbst war der erste Ritter. Es war der hohe Adel des Reiches, Gepanzerte, die mit Troß und Knechten ausrückten. Ihre Stacht beruhte auf ihrem Grundbesitz, der auch bei einfachen Grafen neben Burg und Palas ganze Dörfer mit ihren Kirchen, Bauernhöfe und Schmieden, Mühlen und Brennereien, Wälder und Weinberge, Salinen und Kalköfen umfassen konnte, aber auch auf den Ämtern, die der König ihnen oder ihren Vorfahren verliehen hatte. Die zweite Gruppe machte den Kern des kaiserlichen Heeres aus und schlug des Kaisers Schlachten: das waren die Ministerialen, jüngere Söhne des hohen Adels bis herab zu Leuten höriger Abkunft. Sie waren alle bei den Fürsten in Dienststellungen, die den kaiserlichen Hofämtern entsprachen; zum Lohn erhielten sie Lehen mit Burgen, nach denen sie sich nannten. Die Ministerialen konnten zu den höchsten Ämtern aufsteigen, sogar Reichsfürsten werden. 3m Frieden warteten sie dem Herrn bei seinen oder fremden Festen auf, zu denen sie ihn begleiteten; dabei erschienen auch ihre Frauen und Töchter in kostbaren Gewändern. Wie diese Klasse führte seit dem 12. Jahrhundert auch die dritte den Namen „Herr": die „fahrenden" Ritter, die um ein Lehen warben; der Waffendienst adelte. Es waren jüngere Söhne, die auf Erwerb angewiesen waren und bei Turnieren und Kriegen sich eifrig herandrängten; mitunter taten sie sich auch durch Plünderungen und Grausamkeiten unrühmlich hervor. Auch fahrende Sänger wie Walter von der Vogelweide gehörten zu diesem niedern Adel. Als vierte Stufe konnte man die Raubritter ansehen, die in der Zeit des Investiturstreites aufkamen und gediehen. Schon Heinrich der Lowe hat Raubritterburgen zerstört. Dichterisch verewigt ist diese

5. Geschichte des Mittelalters - S. 27

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Teilung des Reichs. König Heinrich. Iii 61iv I2. 27 (Nordmnner) schleppten aus den Kstenstrichen unschtzbare Beute in die norwegische Heimat. Auf flinken Drachenschiffen fuhren sie die Strme hinauf; Hamburg, Lttich und Trier sanken in Asche; Kaiser Karl Iii., der Dicke, der noch einmal das Reich Karls des Groen vereinigte, mute vor Paris von ihnen den Frieden erkaufen. Bis nach Nowgorod und Rumaburg" (Byzanz) gingen ihre Raubfahrten. Von der Mittlern Donau her kam das Nomadenvolk der Ma-gyaren oder Ungarn. Klein, hlich, mit schiefen Schlitzaugen und mit etlichen Zpfen auf sonst kahlrasiertem Scheitel, strmten ihre Reiterschwrme unter dem pfeifenden Rufe: Hui, hui!" blitz-schnell heran, erschlugen die Männer und schleppten die Frauen in Knechtschaft; Bayern, Schwaben, Sachsen wurden greulich verheert. Iv. Die Sachsen- und Franken-Kaiser. 1. Heinrich I. 1. Dieser Not waren die letzten Karlinge nicht gewachsen. Da-mals schwangen sich in den einzelnen Stmmen, die an Tracht und Mundart, an Sitte und Recht verschieden waren, die mch-tigsten Erafengeschlechter empor und eigneten sich unter dem alten Namen der Herzge die Befugnisse des Knigs an, namentlich die Heerfhrung. So hteten Herzog Luitpold von Bayern die Ostmark, die Ludolfinger an der Spitze der Sachsen die Nordmark. Aber sie trotzten auch dem König: Konrad I. mute erleben, da der Sachsenherzog Heinrich seinen Franken unweit der Eresburg eine so schwere Niederlage beibrachte, da die Fahrenden" sangen, der Hllenschlund sei zu eng, die Erschlagenen alle zu fassen. Dennoch berbrachte im Auftrag des sterbenden Knigs dessen Bruder dem Ludolfinger Herzog Eberhard die Zeichen der Knigswrde: Mantel und Krone, Lanze und Schwert; die vershnten Franken und Sachsen whlten ihn auf Eberhards Vorschlag zu Fritzlar zu ihrem Könige. 91 2. Aber die Herzge von Schwaben und Bayern wollten vom Reich nichts wissen. Da zog Heinrich mit seinem Heer nach Sd-deutschend und bewog die Fürsten durch kluge Verhandlungen, seine Obergewalt anzuerkennen; Lothringen gewann er vom West-frankenreich zurck. Zugleich hielt er der vornehme Friedensbrecher strenges Gericht und stellte die Ordnung wieder her.

6. Kurze Geschichte von Hessen - S. 20

1881 - Gießen : Roth
— 20 — habe, sodaß die Jahresfrist, als er bei Klingsor ankam, bis auf wenige Tage verstrichen gewesen sei. Dieser habe sich den Vorgang genau erzählen lassen und sich daun entschlossen, das Amt eines Schiedsrichters zu übernehmen. Im Schlafe habe er dann mit Hülfe seiner schwarzen Kunst in einer Nacht den Dichter und seine Begleiter nach dem fernen Thüringen gebracht uni) den Streit zu Gunsten Ofterdingens entschieden. Eines Abends nun, als Klingsor mit vielen Leuten vom Hofe und achtbaren Bürgern im Garten seiner Herberge beim Abendtrunk gesessen und von seinen Reisen gesprochen habe, hätte man ihn gebeten wieder etwas Neues zu erzählen. Klingsor habe hierauf lange und mit Aufmerksamkeit den gestirnten Himmel betrachtet und endlich gesprochen: „In dieser Nacht wird meinem Herrn, dem Könige von Ungarn, eine Tochter geboren, die wird heilig sein und dem Sohne dieses Fürsten zur Ehe gegeben werden. Von ihrer Heiligkeit wird einst die ganze Christenheit erfreut und getröstet werden." Dieselbe Nachricht habe er am folgenden Morgen dem Landgrafen und seiner Gemahlin überbracht, die sie mit großer Freude aufgenommen hätten. b) Thatsache ist, daß im Jahre 12] 1 Landgraf Hermann eine große und glänzende Gesandtschaft nach Preßburg abschickte, wo König Andreas Ii. Hof hielt und für seinen elfjährigen Sohn um die Hand der damals vierjährigen Prinzessin Elisabeth anhalten ließ. Bereits aus der Reise wurde die Gesandtschaft des mächtigen Landgrafen von Thüringen überall mit größten Ehren empfangen. Auch in Preßburg erwies man ihr alle Ehren und ertheilte die Einwilligung ans ihre Werbung. Reich beschenkt zogen die Abgesandten ihrer Heimath zu. Das vierjährige Kind wurde in ein seidenes Gewand gehüllt, in eine silberne Wiege gelegt und der Gesandtschaft übergeben, mit vielen Kleidern, Gefäßen aus edlem Metall und Prachtgewändern, dergleichen man in Thüringen noch nicht gesehen hatte.' Das Kind wurde auf der Wartburg mit den Töchtern des landgräflichen Ehepaares erzogen und 1221 mit dem Landgrafen Ludwig, der nach dem Tode seines Vaters (1216) zur Regierung gekommen war, vermählt. 5. Ludwig Iv., der Heilige (1216—1227) und die heilige Elisabeth. Beide Ehegatten führten auf der Wartburg ein glückliches Leben, das jedoch nur von kurzer Dauer sein sollte. Ludwig Iv., der Heilige, starb schon 1227 aus einer Kreuzfahrt, welche er im Heere Friedrichs Ii. unternommen hatte, zu Otranto in Unteritalien. Kaum hatte Ludwig der Heilige seine Augen geschlossen, als sein Bruder Heinrich Raspe, angeblich als Vormund seines minderjährigen Neffen Hermann, die Regierung des Landes an sich riß. Elisabeth wurde mit ihren 3 Kindern von der Wartburg vertrie-

7. Polen - S. 3

1918 - Leipzig [u.a.] : Teubner
2. Die ersten Erwähnungen des polnischen (lechifchen) Reiches unter Miesko I. 5 3f)r König treibt jedes Jahr von ihnen Rbgaben ein. hat jemand unter ihnen eine Tochter, so nimmt (der König) von ihren Kleibern einmal im Jahre ein Staatsfleid, und hat -er einen Sohn, so nimmt er von dessen Kleidern ein andermal im Jahr ein Staatskleid. hat er aber weder Sohn noch Tochter, so nimmt der König von den Kleidern feiner Frau oder seiner Sklaven ein Staatskleid. Falls er einen Räuber in seinem Reiche ergreift, läßt er ihn 'hängen oder versetzt ihn nach (Bira, dem äußersten Bezirk seines Landes. Ii. Der Araber Gurdczi, der sich auf dieselbe (Quelle stützt, bietet folgende ergänzende Nachricht (Ebenda S. 468 s.). Sie haben wenig Pferde. Ihre Kleidung ist ein Hemd, und sie besitzen Stiefel.... Sie besitzen eine Methode des Festungsbaues1: alle Personen bekommen etwas zu tun, und machen eine Festung, da die Magyaren jederzeit Einfälle gegen sie unternehmen und gegen sie Überfälle machen. Kommen also die Magyaren, so begeben sich die Slaven in jene Festungen, welche sie errichtet haben, und ihr hauptsächlichster Aufenthalt sind im Idinter die Burgen und Festungen und im Sommer im Walde. 2. Die ersten Erwähnungen -er polnischen (lechischen) Reiches unter Miesko I. (etwa 960-992). I. Bericht des sächsischen Geschichtsschreibers widukind um 970 (Die Geschichtsschreiber der deutschen Vorzeit, X. Jahrh., 6. Bd., 2. Bufl, S. 113. Urtext in Monumenta Germaniae Scriptores 111 und in Bieloroffi, Monumenta Poloniae Historica 1). (Der sächsische Graf wichmann) bedrängte (963) die entfernter wohnenden Slaven durch häufige Treffen. Den König Misaca, unter dessen (Bervalt die Slaven standen, welche £icicavifer2 heißen, überwand er zweimal, tötete ihm seinen Bruder und erpreßte von ihm reiche Beute. Um dieselbe Zeit besiegte auch Markgraf Gero die £usiker3 Slaven mit gewaltiger Kraft und brachte sie zu äußerster Knechtschaft. Ii. Bericht des sächsischen Chronisten Thietmar von Merseburg um 1015 (Die Geschichtsschreiber der deutschen Vorzeit, Xi. Jahrh., 1. Bd.. S. 37. Urtext in Monumenta Germaniae Script. Iii und in Bielowski, Monumenta Poloniae Historica 1). i(Bero, der Markgraf der Dstlande, unterwarf die Gaue £uftzi1 und Selpuli °, wie auch den herzog Miseko mit seinen Untertanen der Herrschaft des Kaisers. Iii. Bericht des spanischen Juden Jbraim ibn Iakub, der 965 Deutschland bereiste (Die Geschichtsschreiber der deutschen Vorzeit, X. Jahrh., 6. Bd., 2. Ruft., S. 138 und 141). (Zu den slavischen Fürsten gehören) Boreslaro6, der König von Prag, Böhmen und Krakau ,und Misjko, der König vom Norden. . . . 1 Darunter sind die slavischen Ivallburgen zu verstehen, vgl. „Polen", S. 11 f. 2 Lechen = Polen. 3 Lausitzer. 4 Lausitzer. 5 Eine Landschaft an der Spree. 6 Boleslaus I. der Grausame von Böhmen (935—967). 1*

8. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 124

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 124 - V. Aus den Jahrhunderten des ausgehenden Mittelalters. 73. Ottokar von Bhmen unterwirft sich Rudolf von Habsburg. 1276. Quelle: Chronik von Kolmar (Lateinisch)^). bersetzung: Erler a. a. O. Bd. 3. S. 241 und 242. Sobald nun der König von Bhmen sah, da er dem rmischen Könige keinen Widerstand leisten knne, demtigte er sich und bergab sich seiner Gnade. Die kniglichen Herrscher kamen unter folgenden Bedingungen berein: Es sollte der Bhmenknig seine Tochter dem Sohne König Rudolfs zur Ehe geben, die Regalien, wie es sich ziemte, von ihm empfangen und dreihundert Ritter mit gewaffneten Rossen zum Heere des Knigs führen, wann dieser wolle. Der König von Bhmen machte sich sogleich mit vielen Rittern und Rossen, in golddurchwirkten Gewndern und geschmckt mit Edelsteinen, bereit, die Regalien von dem Könige der Rmer in Empfang zu nehmen. Ms dies die Fürsten König Rudolfs hrten, berbrachten sie voll Freude ihrem Herrn die Kunde und sagten: Herr, legt kostbare Gewnder zum Empfange an, wie es dem Könige geziemt." Da gab ihnen der König zur Antwort: Der Bhmenknig hat mein graues Wams oft verlacht; nun aber wird mein graues Wams der ihn lachen." Darauf sagte er zu seinem Notar: Gib mir deinen Mantel, auf da der König meine Armut verlache!" Da nun der Bhmenknig sich nahte, sprach der König zu seinen Rittern: Legt eure Waffen an, wappnet eure Streitrosse und rstet euch, so gut als ihr vermgt, zur Schlacht, stellt euch zu beiden Seiten des Weges, den der König kommen wird, in Reih und Glied auf und zeigt die ruhmwrdigen deutschen Waffen den barbarischen Vlkern." Als nun alles in solcher Weise nach des Knigs Willen angeordnet war, nahte sich der Bhmenknig in goldstrahlendem Gewnde und mit kniglicher Pracht, fiel dem rmischen König zu Fen und bat ihn demtig um die Regalien. berdies verzichtete er auf hunderttausend Mark Einknfte und vierzigtausend Mark, welche der Herzog von Osterreich gehabt und der Bhmenknig von der Knigin Margaretas her besessen hatte. Hierauf der- Die bis zum Jahre 1304 reichende Kolmarer Chronik erzhlt in erster Linie die Taten der beiden ersten Habsburgischen Könige, besonders die Rudolfs. Der unbekannte Verfasser will den Habsburgischen Standpunkt gegenber den brigen Thronbewerbern Ottokar von Bhmen und Adolf von Nassau verteidigen; er bemht sich dabei, auch diesen Gegnern volle Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. ') Ottokar vermhlte sich 1252 mit der fast doppelt so alten Knigin Margareta. Diese Frau war die Witwe König Heinrichs, jenes ungeratenen Sohnes Kaiser Fried-richs Ii., und die Tochter des letzten sterreichischen Herzogs aus dem Hause Babenberg (t 1246). Ottokar hoffte, durch diese Heirat die reichen babenbergischen Allodien zu ge-Winnen und die bereits 1251 erschlichene Herrschaft in den alten babenbergischen Lndern Steiermark und Osterreich sicherzustellen.

9. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 125

1902 - Leipzig : Hirt
Trachten. 125 Ng- 115. Krieger und Hofbeamter aus der karolingischen Zeit. Fig. 116. Karl der Kahle und seine Gemahliu. Der König trgt einen reich verzierten Mantel mit goldener Spange, ein Diadem mit Edelsteinen und den Reichsapfel. Die Beinbinden sind den Franken eigentmlich. b c de Fig. Ii?. Trachten aus dem \2. und Jahrhundert. 51,5. Anschlieender Rock, vorn aufgeschlitzt und zum Zuknpfen eingerichtet, b Mantel mit Umschlagkragen. c Deutsche Frauentracht, d Frstin, e rmelloses, vorn zugeschnrtes berkleid.

10. Geschichte des Mittelalters - S. 36

1901 - München [u.a.] : Franz
Karls Hof-Familienleben. Karls weltgeschichtliche Bedeutung. 66 Karls Reichsverwaltung und Sorge für die Kultur. Verordiiungen beziehen sich auf die Handwerke und Gewerbe (z. B. schmiede, Drechsler, Seifensieder, Bäcker, Bierbrauer) und auf den Handel und Verkehr (Herstellung von Wegen und Brücken, Verbesserung der alten römischen Handelsstraßen, Versuch eines Kanals zwischen Donau und Rhein, Erleichterung und Aushebung der Zollabgaben, Anknüpfung von Handelsverbindungen sogar mit dem Morgenlande, Einführung von einheitlichen Münzen, Maßen und Gewichten). Karl liebte eine gläuzeude Hofhaltung, die er abwechselnd in die von ihm erbauten Pfalzen (Ingelheim, Nimwegen) oder in wichtige Städte (Paris, Soiffous, Orleans) verlegte. Gegen das Ende seines Lebens hatte er Aachen zum ständigen Aufenthalte gewählt. Umgeben von Künstlern, Gelehrten und seinem ganzen Hofstaat, empfing er die Gesandtschaften fremder Völker. Oströmische Kaiser und arabische Kalifen, awarifche Chane und spanische Emire suchten feine Gunst. Der Kalif Harun al Raschid sandte ihm als Geschenke einen weißen Elefanten und eine kunstreiche Wasseruhr, ©eilte hohe Gestalt und würdevolle Haltung flößte allen Achtung und Ehrfurcht ein. Bei feierlichen Gelegenheiten erschien er in einem golddurchwirkten Gewände und in Schuhen, die mit Edelsteinen besetzt waren; eine goldene Spange hielt den Purpur-mantel zusammen; auch schmückte ihn ein Diadem aus Gold und Edelsteinen. An andern Tagen unterschied sich seine Kleidung wenig von der üblichen fränkischen: ein leinenes Hemd, leinene Binden um die Oberschenkel, Strümpfe, ein mit seidenem Streifen eingefaßter Rock, Schuhe; im Winter ein Wams aus Otter- und Marderfell; als Überwurf diente ein Jügermantel, ein Schwert mit goldenem oder silbernem Griff und Gehens hing stets an feiner Seite. In Speise und Trank war er sehr mäßig; am meisten liebte er Wildbret, am Spieße gebraten; Trunkenheit verabscheute er. Zur Einfachheit erzog er auch feine Kinder, drei Söhne: Karl, Pippin und Ludwig, und drei Töchter: Rotrud, Bertha und Gisela, die ihm eine feiner Gemahlinnen, Hildegard, eine schwäbische Herzogstochter, geschenkt hatte. Die Söhne mußten sich nach Franken-sitte im Reiten, Waffendienst und Jageu üben; die Töchter aber sollten zu Wollarbeiten angehalten werden und fleißig mit Rocken und Spindel umgehen lernen. Die Mädchen waren sehr schön und wurden zärtlich von ihm geliebt, darum wollte er sie auch keinem der vielen hohen Bewerber zur Ehe geben. An seiner einzigen Schwester, der frommen Gisela, hing er mit inniger Liebe, und feine hochbetagte Mutter Berthrada behandelte er mit der größten Ehrfurcht. Karl wurde von feinen Zeitgenossen als der mächtigste und angesehenste Herrscher verehrt und gefürchtet. Bei den slavischen Völkern wurde fein Name zum Königstitel (Kral). (Vgl. Cäsar
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